Leitantrag: | Mental Health Matters: It`s time to talk! |
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Antragsteller*in: | Landesvorstand GRÜNE JUGEND Bayern (dort beschlossen am: 12.11.2017) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 12.11.2017, 14:19 |
Ä1 zu S-WC4: Mental Health Matters: It`s time to talk!
Antragstext
Von Zeile 10 bis 14:
eine Ausbildung zum*r Psychotherapeuten*in zu machen, da es wegen der langen Dauer und der hohen Kosten für Menschen der Unter- und Mittelschicht sehr schwierig ist. Die Berufsschulen haben hohe Ausbildungskosten. Insgesamt oft zehntausendeüber 10.000 Euro. Die Ausbildung dauert 5 Jahre und viele unbezahlte Praktika, die auch schwer zu finden sind, obwohl die Auszubildenden meist vollwertig
Im Jahr 2015 haben sich 10 080 Menschen in Deutschland das Leben genommen.
Weitere 100 000 Menschen haben ihren Suizidversuch überlebt. Jede dritte Frau
und jeder vierte Mann leidet im Laufe seines Lebens an einer diagnostizierten
psychischen Störung. Kompetente psychiatrische und psychotherapeutische
Behandlung ist ein wichtiger Punkt um eine gute Lebensqualität zu gewährleisten.
Und wenn man sich in einer psychischen Ausnahmesituation befindet ist gute
Versorgung und Struktur sehr wichtig. Doch diese ist in Deutschland nicht immer
gewährleistet.
Immer mehr Menschen brauchen eine Therapie. Doch immer weniger entscheiden sich
eine Ausbildung zum*r Psychotherapeuten*in zu machen, da es wegen der langen
Dauer und der hohen Kosten für Menschen der Unter- und Mittelschicht sehr
schwierig ist. Die Berufsschulen haben hohe Ausbildungskosten. Insgesamt oft
zehntausendeüber 10.000 Euro. Die Ausbildung dauert 5 Jahre und viele unbezahlte Praktika,
die auch schwer zu finden sind, obwohl die Auszubildenden meist vollwertig
arbeiten und eigene Patienten*innen betreuen, erschweren das Ganze. Viele können
sich das nicht leisten. Die Ausbildung ist Vollzeit, das heißt neben her
arbeiten ist nicht möglich, also bleibt meistens nur einen Kredit aufzunehmen.
Dazu kommt: um Psychologe*in zu werden muss man Psychologie studieren. Doch das
Psychologie Studium hat einen hohen NC. Und nach 6 Semester Bachelorstudium und
4 Semester Masterstudium darf man noch nicht als Psychotherapeut*in arbeiten
sondern muss die Psychotherapeutenausbildung noch anschließen.
Und wenn man dann mit der Ausbildung fertig ist müssen noch zigtausende Euro
bezahlt werden um eine Kassenzulassung zu bekommen um eigenständig arbeiten zu
können.
Die erste Hürde für Menschen mit psychischen Problem ist eine ambulante Therapie
zu finden. Um eine*n Psychotherapeuten*in zu finden muss man meist sehr lange
suchen und mit vielen Therapeuten*innen telefonieren bis man einen Platz
bekommt. Meist beträgt die Wartezeit zwischen mehreren Wochen und Monate. Vor
allem auf dem Land ist es schier unmöglich in annehmbarer Zeit Hilfe zu
bekommen, vor allem als gesetzlich Versicherte*r.
Und wenn eine ambulante Therapie nicht reicht hört das Problem nicht auf. Die
Wartezeiten für eine offene Station reichen je nach Behandlungsschwerpunkt von
mehreren Wochen und Monaten bis zu 1 ½ Jahren. Für viele Menschen ist die
einzige Möglichkeit schnell stationäre Hilfe zu bekommen sich in geschlossene
beziehungsweise geschützte Stationen einzuweisen, obwohl sie diesen intensiven
Schutz so gar nicht benötigen. Die Folge sind überfüllte Stationen.
Dreibettzimmer werden zu Fünfbettzimmern. Patienten*innen liegen auf Matratzen
auf dem Boden. Überwachungsräume werden so voll gestellt, dass kaum mehr Platz
zum Durchgehen ist. Sogenannte Time Outs, also kameraüberwachte Räume in denen
es keine Möbel gibt damit sich der/die Patient*in beruhigen kann, werden mit
mehreren Patienten*innen gleichzeitig belegt. Teilweise wird auf dem Gang
fixiert da es sonst keine Überwachungsmöglichkeiten gibt. Die Ärzte*innen haben
zu viele Patienten*innen, sodass sie sich nicht mehr um den*die einzelne*n
kümmern können und die Pflegekräfte haben kaum Zeit für Gespräche sodass oft
schneller Medikamente gegeben werden.
Auch Therapieangebote gibt es im Verhältnis zu der Anzahl der Patienten*innen
auf geschlossenen Stationen zu wenige. So haben einige Patienten*innen gar keine
Therapien oder Therapiegruppen sind so überfüllt dass die Therapeuten*innen sich
nicht mehr auf jede*n einzelnen Patienten*in eingehen können.
Sehr schwierig ist es vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene. Da Kinder
und Jugendpsychiatrien überfüllt sind werden auch schon Jugendliche unter 18
Jahre in Erwachsenenpsychiatrien verlegt. Da liegt dann zum Bespiel die*der 17
oder 18 jährige mit einer schweren depressiven Störung zusammen mit einer*m 90
jährigen dementen älteren Frau* oder Mann* auf einem Zimmer. Es gibt kaum
Adoleszenz Stationen die auf diese schwierige Übergangszeit spezialisiert ist.
Forderungen:
Damit Menschen mit psychischen Erkrankungen gut behandelt und nicht
stigmatisiert werden muss man an der Basis ansetzten und gute Aufklärung
gewährleisten. Dafür muss man schon in Schulen über psychische Erkrankungen
aufklären und dafür sensibilisieren. In der Mittelstufe muss an jeder Schule
psychische Erkrankungen Teil des Biologieunterrichts werden.
Jede*r muss die Möglichkeit haben eine erste kostenlose Beratung zu erhalten.
Dafür müssen Beratungszentren staatlich gefördert werden und es muss an jeder
Schule unabhängige gut ausgebildete Schulpsychologen*innen geben. Dann sollte es
eine staatliche Regelung geben wie viele Kliniken es auch in ländlichen Regionen
geben soll und wie viele Therapeut*innen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Der
Weg zu einer Klinik darf maximal 30 Minuten dauern. Kliniken und
Therapeuten*innen auf dem Land sollen stärker finanziell gefördert werden.
Damit Patienten*innen nicht sofort in geschlossene Stationen kommen muss es mehr
Krisenstationen geben, wo Patienten*innen kurz zur Krisenintervention hingehen
können bevor sie in offene, geschlossene oder ambulante Therapien kommen. Auch
diese sollen innerhalb von 30 Minuten zu erreichen sein.
Damit die Patient*innen speziell auf ihr Alter und ihre Erkrankung behandelt
werden, müssen mehr spezielle Stationen für Adoleszenz oder Geronto geschaffen
werden und dies nicht nur in der großen Kliniken.
Außerdem muss es mehr staatliche Schulen für die Ausbildung zum*r
Psychotherapeuten*in geben die wenig bis kein Geld kosten und Praktika müssen
gerecht vergütet werden.
Von Zeile 10 bis 14:
eine Ausbildung zum*r Psychotherapeuten*in zu machen, da es wegen der langen Dauer und der hohen Kosten für Menschen der Unter- und Mittelschicht sehr schwierig ist. Die Berufsschulen haben hohe Ausbildungskosten. Insgesamt oft zehntausendeüber 10.000 Euro. Die Ausbildung dauert 5 Jahre und viele unbezahlte Praktika, die auch schwer zu finden sind, obwohl die Auszubildenden meist vollwertig
Im Jahr 2015 haben sich 10 080 Menschen in Deutschland das Leben genommen.
Weitere 100 000 Menschen haben ihren Suizidversuch überlebt. Jede dritte Frau
und jeder vierte Mann leidet im Laufe seines Lebens an einer diagnostizierten
psychischen Störung. Kompetente psychiatrische und psychotherapeutische
Behandlung ist ein wichtiger Punkt um eine gute Lebensqualität zu gewährleisten.
Und wenn man sich in einer psychischen Ausnahmesituation befindet ist gute
Versorgung und Struktur sehr wichtig. Doch diese ist in Deutschland nicht immer
gewährleistet.
Immer mehr Menschen brauchen eine Therapie. Doch immer weniger entscheiden sich
eine Ausbildung zum*r Psychotherapeuten*in zu machen, da es wegen der langen
Dauer und der hohen Kosten für Menschen der Unter- und Mittelschicht sehr
schwierig ist. Die Berufsschulen haben hohe Ausbildungskosten. Insgesamt oft zehntausendeüber 10.000 Euro. Die Ausbildung dauert 5 Jahre und viele unbezahlte Praktika,
die auch schwer zu finden sind, obwohl die Auszubildenden meist vollwertig
arbeiten und eigene Patienten*innen betreuen, erschweren das Ganze. Viele können
sich das nicht leisten. Die Ausbildung ist Vollzeit, das heißt neben her
arbeiten ist nicht möglich, also bleibt meistens nur einen Kredit aufzunehmen.
Dazu kommt: um Psychologe*in zu werden muss man Psychologie studieren. Doch das
Psychologie Studium hat einen hohen NC. Und nach 6 Semester Bachelorstudium und
4 Semester Masterstudium darf man noch nicht als Psychotherapeut*in arbeiten
sondern muss die Psychotherapeutenausbildung noch anschließen.
Und wenn man dann mit der Ausbildung fertig ist müssen noch zigtausende Euro
bezahlt werden um eine Kassenzulassung zu bekommen um eigenständig arbeiten zu
können.
Die erste Hürde für Menschen mit psychischen Problem ist eine ambulante Therapie
zu finden. Um eine*n Psychotherapeuten*in zu finden muss man meist sehr lange
suchen und mit vielen Therapeuten*innen telefonieren bis man einen Platz
bekommt. Meist beträgt die Wartezeit zwischen mehreren Wochen und Monate. Vor
allem auf dem Land ist es schier unmöglich in annehmbarer Zeit Hilfe zu
bekommen, vor allem als gesetzlich Versicherte*r.
Und wenn eine ambulante Therapie nicht reicht hört das Problem nicht auf. Die
Wartezeiten für eine offene Station reichen je nach Behandlungsschwerpunkt von
mehreren Wochen und Monaten bis zu 1 ½ Jahren. Für viele Menschen ist die
einzige Möglichkeit schnell stationäre Hilfe zu bekommen sich in geschlossene
beziehungsweise geschützte Stationen einzuweisen, obwohl sie diesen intensiven
Schutz so gar nicht benötigen. Die Folge sind überfüllte Stationen.
Dreibettzimmer werden zu Fünfbettzimmern. Patienten*innen liegen auf Matratzen
auf dem Boden. Überwachungsräume werden so voll gestellt, dass kaum mehr Platz
zum Durchgehen ist. Sogenannte Time Outs, also kameraüberwachte Räume in denen
es keine Möbel gibt damit sich der/die Patient*in beruhigen kann, werden mit
mehreren Patienten*innen gleichzeitig belegt. Teilweise wird auf dem Gang
fixiert da es sonst keine Überwachungsmöglichkeiten gibt. Die Ärzte*innen haben
zu viele Patienten*innen, sodass sie sich nicht mehr um den*die einzelne*n
kümmern können und die Pflegekräfte haben kaum Zeit für Gespräche sodass oft
schneller Medikamente gegeben werden.
Auch Therapieangebote gibt es im Verhältnis zu der Anzahl der Patienten*innen
auf geschlossenen Stationen zu wenige. So haben einige Patienten*innen gar keine
Therapien oder Therapiegruppen sind so überfüllt dass die Therapeuten*innen sich
nicht mehr auf jede*n einzelnen Patienten*in eingehen können.
Sehr schwierig ist es vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene. Da Kinder
und Jugendpsychiatrien überfüllt sind werden auch schon Jugendliche unter 18
Jahre in Erwachsenenpsychiatrien verlegt. Da liegt dann zum Bespiel die*der 17
oder 18 jährige mit einer schweren depressiven Störung zusammen mit einer*m 90
jährigen dementen älteren Frau* oder Mann* auf einem Zimmer. Es gibt kaum
Adoleszenz Stationen die auf diese schwierige Übergangszeit spezialisiert ist.
Forderungen:
Damit Menschen mit psychischen Erkrankungen gut behandelt und nicht
stigmatisiert werden muss man an der Basis ansetzten und gute Aufklärung
gewährleisten. Dafür muss man schon in Schulen über psychische Erkrankungen
aufklären und dafür sensibilisieren. In der Mittelstufe muss an jeder Schule
psychische Erkrankungen Teil des Biologieunterrichts werden.
Jede*r muss die Möglichkeit haben eine erste kostenlose Beratung zu erhalten.
Dafür müssen Beratungszentren staatlich gefördert werden und es muss an jeder
Schule unabhängige gut ausgebildete Schulpsychologen*innen geben. Dann sollte es
eine staatliche Regelung geben wie viele Kliniken es auch in ländlichen Regionen
geben soll und wie viele Therapeut*innen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Der
Weg zu einer Klinik darf maximal 30 Minuten dauern. Kliniken und
Therapeuten*innen auf dem Land sollen stärker finanziell gefördert werden.
Damit Patienten*innen nicht sofort in geschlossene Stationen kommen muss es mehr
Krisenstationen geben, wo Patienten*innen kurz zur Krisenintervention hingehen
können bevor sie in offene, geschlossene oder ambulante Therapien kommen. Auch
diese sollen innerhalb von 30 Minuten zu erreichen sein.
Damit die Patient*innen speziell auf ihr Alter und ihre Erkrankung behandelt
werden, müssen mehr spezielle Stationen für Adoleszenz oder Geronto geschaffen
werden und dies nicht nur in der großen Kliniken.
Außerdem muss es mehr staatliche Schulen für die Ausbildung zum*r
Psychotherapeuten*in geben die wenig bis kein Geld kosten und Praktika müssen
gerecht vergütet werden.
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