Veranstaltung: | 47. Landesjugendkongress |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | TOP 7.1.6 Beisitzer*innen (drei Plätze, Quotierung abhängig von vorangehenden Wahlen) |
Antragsteller*in: | Jule Witte |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.03.2021, 18:25 |
B17: Jule Witte
Posten
Bewerbung (plain text)
Liebe Freund:innen,
2020 hat auch unsere Generation bewegt. Durch die Isolation hatten wir viel Zeit
uns selbst und unsere Werte zu hinterfragen.
Doch die Pandemie hat auch die Probleme zu Tage gebracht, die schon vor der
Corona-Krise existiert haben und im letzten Jahr noch deutlicher zum Vorschein
gekommen sind.
Denn die Corona-Krise ist eine soziale Krise.
Am meisten von ihr betroffen sind Frauen, die Carearbeit leisten und
systemrelevante Berufe ausführen. Denn: Deren Arbeit wird weder gut bezahlt,
noch wertgeschätzt, sondern - im Gegenteil- als selbstverständlich
vorausgesetzt. Diese Probleme fallen nun drastischer auf, existieren jedoch
durch unsere fortlaufenden patriarchalen Strukturen.
Und die Schuld lag nicht bei mir, wo ich war und was ich trug.
Slutshaming, Bodyshaming und sexuelle Gewalt stehen für Frauen auf der
Tagesordnung. Dadurch werden Frauen klein gehalten, denn Glaubenssätze wie "Das
solltest du lieber einem Mann Überlassen" begleiten den Alltag vieler FINTA*s.
Um diese gesellschaftlichen Systeme aufzubrechen, braucht es eine
Diskursverschiebung. Denn aktuell wird die Frau nur als Opfer betrachtet. Als
Opfer ohne zugehörigen Täter. Ich will mit euch dafür kämpfen, dass cis-Männer
und ihre patriarchale Erziehung zur Verantwortung gezogen werden. Auch in
unserem Verband müssen wir weiterhin sensibilisieren, damit Gleichberechtigung
Realität wird.
Wir sagen, sie haben uns die Zukunft verbaut
Auch niedrige Gesellschaftsschichten wurden durch fehlenden digitalen Ausbau in
Corona-Zeiten außer Acht gelassen.
Etwa durch einen Mangel an Endgeräten, haben Kinder und Jugendliche den Zugang
zu Unterrichtsinhalten ihrem möglichen Bildungsaufstieg verloren.
Unser Schulsystem sollte die Stärken und Interessen jedes*jeder einzelnen
hervorheben und Kindern unabhängig von Herkunft,Abschluss und Einkommen ihrer
Eltern die gleichen Bildungschancen ermöglichen.
So,dass eigenständige Individuen mit innovativen Ideen daraus hervortreten.
Dafür will ich mich mit Euch einsetzen, denn jeder Mensch hat Stärken, die sich
positiv auf unsere Gesellschaft auswirken.
System Change not Climate Change!
Die Klimaziele 2020 wurden nur durch die Corona-Krise eingehalten. Doch die
Konsequenzen einer verfehlten Klimapolitik, werden uns heutzutage schon bewusst.
Dürren, Fluten, Waldsterben und andere Naturkatastrophen beeinflussen nicht nur
den globalen Süden. Der Handlungsdruck steigt. Aber was macht die Politik? Den
Kohleaus-Stieg auf 2038 verschieben. Ein falsches Signal für die
Weltgemeinschaft, denn wir müssen JETZT Verantwortung für unser hohes CO2-Budget
Übernehmen. Deutschland kann als Vorbild fungieren, in der EU sowie global.
Wir sind mutig genug, Konzernen wie RWE die kalte Schulter zu zeigen und einen
Systemwechsel durchzuführen!
Durch den Aufschwung der Klimagerechtigkeitsbewegung hab' ich meiner politischen
Meinung endlich eine Stimme geben können. Die GJ bringt dabei alle
Gerechtigkeitskämpfe zusammen, denn egal ob Klima, Patriarchat oder soziale
Ungerechtigkeit, die Wurzeln der Probleme liegen in unserem Gesellschaftssystem.
Doch unsere Generation hat den Mut zu Reflexion und Veränderung - und ich will
verändern.
Eure Jule :)