B7: Paula Grzesiczek

Ihr Lieben,

der Rechtsruck ist da, die Empörung ist groß, doch das Umdenken in der Politik
bleibt aus. Konservative und rechte Parteien instrumentalisieren die
Existenzängste der Menschen, doch egal ob in Bayern, im Bund oder der EU:
materielle Fragen rücken immer weiter in den Hintergrund, während Superreiche
immer reicher und Arme immer ärmer werden.

Antifa heißt Wohlfahrtsstaat

Noch immer fehlt es in Deutschland an mehr als 700.000 Wohnungen. Noch immer
sind die Alterseinkünfte von Frauen ab 65 um ein ganzes Drittel geringer, als
die von Männern. Und noch immer ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht. Dass
der Staat jetzt spart und die Reichen nicht zur Kasse bittet hat Folgen, denn
der Zuspruch für rechte Parteien speist sich maßgeblich aus der Wut über die
herrschende Sparpolitik.

Die Antwort auf die Krisen unserer Zeit ist eindeutig: es braucht jetzt eine
Sozialpolitik, die sich gewaschen hat und den Höckes und Aiwangers dieser Welt
endlich den Nährboden nimmt. Kein Populismus und keine Hetze, die die
Gesellschaft spaltet, keine Politik mehr auf dem Rücken der arbeitenden Klasse!

Als linke Jugendorganisation ist es unsere Pflicht Verteilungsfragen zu stellen
und unsere Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit gemeinsam mit
Bündnispartner*innen auf die Straßen zu bringen: das heißt gute Löhne,
bezahlbare Mieten und eine längst überfällige, echte Reichensteuer. Her mit dem
guten Leben für alle!

System Change not Climate Change

Während den Menschen gesagt wird, sie sollen doch lieber eine Bambuszahnbürste
benutzen oder auf den Plastikstrohhalm bei Starbucks verzichten, stoßen alleine
30 Unternehmen ein Drittel aller in Deutschland verursachten Treibhausgase aus,
darunter milliardenschwere Konzerne wie RWE oder Volkswagen. Gleichzeitig
schmeißt Finanzminister Lindner mit den steuerlichen Entlastungen für
Unternehmen geradezu um sich. Und als ob das alles nicht genug wäre, verpennt
die bayerische Staatsregierung schon seit Jahren die Energie- und Verkehrswende.

Angesichts dieser Tatsachen und dass Waldbrände, Überflutungen und Dürren schon
heute zum Alltag gehören, muss klar sein, dass ein Ausbrechen aus der Logik der
Profitmaximierung der einzige Weg ist, die selbstgesetzten Klimaziele noch
ansatzweise zu erreichen.

Build Bridges not Walls

Das letzte Jahr hat mir gezeigt, wie wichtig Bündnisse sind, um gemeinsam an
einem linken Machtaufbau zu arbeiten, gerade in Zeiten, in denen mal wieder eine
schlechte Nachricht die nächste jagt. Mit unserer Kampagne haben wir in den
vergangenen Wochen in ganz Bayern Menschen politisiert, mobilisiert und gezeigt,
dass es kein „Weiter so“ mehr geben kann. Nur gemeinsam können wir Druck auf der
Straße aufbauen und gegen den Status Quo ankämpfen!

Nächstes Jahr sind Europawahlen und die EU, die als einstiges Friedensprojekt
gefeiert wurde bedeutet jetzt vor allem: Abschottung an den Außengrenzen, rechte
Regierungen, wohin man blickt und unsoziale Politik. Das lassen wir uns nicht
mehr länger gefallen, denn die Utopie gibt es nur in einem gerechten Europa. Im
vergangenen Jahr konnte ich als Mitglied des Kampagnenteams wahnsinnig viel
Erfahrung sammeln und genau die möchte ich jetzt nutzen! Ich hab Lust im
kommenden Kampagnenjahr die Arbeit im Landesvorstand als Beisitzerin zu
begleiten, an Konzepten zu tüfteln, Bündnisse zu schmieden, Analysen zu schärfen
und Veranstaltungen zu organisieren. Deshalb würde ich mich sehr über eure
Unterstützung freuen.

Eure Paula <3