Veranstaltung: | 54. Landesjugendkongress |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 8.6 Beisitzer*innen (drei Plätze: Quotierung abhängig von vorangehenden Wahlen) |
Antragsteller*in: | Alexander Niclas Bohn |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 30.10.2024, 00:43 |
B-B 3: Alexander Niclas Bohn
Bewerbungstext/Selbstvorstellung
Um mit anderen für das gute Leben für alle zu kämpfen – dafür bin ich der GRÜNEN
JUGEND und kurz darauf den GRÜNEN beigetreten.
Sechs Jahre später bin ich frustriert – wie viele andere auch.
Das politische Handeln der GRÜNEN ist weit von den Idealen entfernt, deretwegen
ich in die Partei eingetreten bin: intersektionaler Feminismus, Ökologie,
Antifaschismus. Kompromisse müssen in einer Demokratie sein – klar. Aber ich
verstehe nicht, warum die Kompromisse und sogar die eigene Politik, die die
GRÜNEN machen, so häufig zulasten etwa von schlechter verdienenden, verfolgten,
behinderten Menschen gehen.
Wenn wir nicht für die Beseitigung der Ungerechtigkeiten – mithin für das gute
Leben für alle – kämpfen, die große Teile der Bevölkerung zum Beispiel aufgrund
ihrer Herkunft oder Behinderung, oder ihres Glaubens oder Geschlechts ertragen
müssen, wofür kämpfen wir dann?
Die fehlgeleitete Politik der GRÜNEN verursacht viel Leid. Zwar bin ich
überzeugt davon, dass wir als GJ weiter auf der Straße aktiv sein und dort
Mehrheiten organisieren müssen; allerdings bin ich vor diesem Hintergrund ebenso
der Meinung, dass wir wieder stärker in die Partei hineinwirken müssen, deren
Jugendorga wir sind. Mehrheiten auf der Straße sind wichtig, um einen
gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen – aber die Mehrheiten im Parlament sind
unverzichtbar, um einen Wandel in der Politik und so im Leben der Bevölkerung zu
erreichen. Deswegen müssen wir diese Möglichkeit, die wir als Jugendorganisation
einer Partei haben, nutzen: für das gute Leben für alle streiten – auf der
Straße und in den Parlamenten.
Wir werden aber weder die GRÜNEN, noch die Politik, noch irgendwas voranbringen,
wenn wir nicht auch an uns als Verband arbeiten.
Seitdem ich Mitglied geworden bin, sind die Strukturen der GJ zunehmend
starrergeworden. Es ist nicht nur so, dass immer mehr Debattenorte (Bezirke!)
weggefallen sind; vielmehr ist die Möglichkeit zu Diskutieren an sich praktisch
weggefallen: Wo es Debattenorte gab, da war das Ergebnis einer Diskussion
oftmals schon vorgegeben. Das liegt unter anderem daran, dass die linke
methodische und theoretische Ausbildung, die die GJ anbietet, einseitig geworden
ist. Dadurch schrumpfen unser politischer Gedankenhorizont und die Qualität
unserer politischen Arbeit.
DiesestarrenStrukturen schrecken insbesondere migrantisierte und behinderte
Menschen ab, zumal sie einen Nährboden für Unterdrückung und Silencing
ebendieser Menschen bieten. Nicht nur, weil das Fehlen dieser Personen
verhindert, eine gerechte Politik für alle zu entwickeln, sondern vor allem,
weil es schlicht ungerecht ist, müssen wir an der Öffnung unseres Verbandes
durch neue Strukturen und durch eine bessere Verbands- und Debattenkultur
arbeiten.
Als Beisitzer werde ich für das gerechte Leben für alle kämpfen – sei es durch
die Reform dieses Verbandes, sei es durch den konstruktiven politischen Streit
mit den GRÜNEN, sei es auf der Straße.
Ich bin frustriert, aber ich habe Hoffnung.
- Kreisverband:
- Fürth
- GJ Vita:
- Seit 2019: Mitglied im Kreisvorstand der GJ Fürth, ab 2022 als Sprecher; 2019-2021: Beisitz im Bezirksvorstand Mittelfranken; 2021: Delegierter zum Länderrat der GJ.
- Weiteres Engagement:
- Fürther Jugendrat, Students Remember
- Hobbys:
- Sport, Kochen, Backen
- Instagram:
- ueblicherverdaechtiger