| Veranstaltung: | 54. Landesjugendkongress |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 9.3 Delegierte zum Länderrat der GRÜNEN JUGEND (5 Plätze: 3 FINTA*-Plätze und 2 offene Plätze / 2 Ersatzdelegierte: 1 FINTA*-Platz und 1 offener Platz)) |
| Antragsteller*in: | Daniel Mareyen (KV Passau-Stadt) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 14.11.2024, 13:15 |
Am 06.11. mussten wir beobachten, wie die USA einen weiteren Schritt in Richtung
christlich-nationalistischer Autokratie gehen und kurz darauf die Ampelkoalition
zerbricht.
Ob die Koalition aus SPD, Grünen und Volker bis zu den Neuwahlen noch
irgendwelche Erfolge feiern wird ist fraglich und gleichzeitig sehen wir uns mit
einer erschreckenden Realität konfrontiert: Wenn Donald Trump seine
Ankündigungen umsetzt und die amerikanische Demokratie endgültig endet, wird
Deutschland zum Zeitpunkt dieser Neuwahl die mächtigste Demokratie der Welt
sein.
Gleichzeitig befinden sich sowohl die Grüne Partei als auch die Grüne Jugend in
einer Neuausrichtung und aus der GJ gab es bereits prominente Stimmen, die
ankündigten sich "vorerst mit uns selbst" beschäftigen zu wollen. Ganz ehrlich,
das kann es einfach nicht sein!
Ab hier: Triggerwarnung Krieg und Gewalt
Krieg in der Ukraine, Krieg in Gaza, Krieg im Sudan, Krieg im Jemen und diese
Liste geht noch lange so weiter. Das UNHCR spricht aktuell von 43
innerstaatlichen Konflikten und Kriegen auf der Welt und auch der Wettkampf
zwischen Diktatur und Demokratie läuft gerade wirklich nicht gut für die uns.
JA, die Grüne Jugend braucht große Reformen und ich werde Initiativen
unterstützen, die die GJ zu einem Bottom-Up-Verband umbauen.
Währenddessen dürfen wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren: Wir alle
sind hier, weil wir positive Veränderungen in der Welt sehen wollen. Damit
werden wir aber nur Erfolg haben, wenn wir endlich auch bei den Themen
sprechfähig werden, die wir bislang ausgeklammert haben:
Mit der zunehmenden Unzuverlässigkeit der USA brauchen wir ein Konzept dafür,
wie Europa sich und seine Verbündeten selbst schützen kann. Dieses Konzept darf
weder blinden Nationalstolz enthalten, noch zulasten des sozialen Zusammenhalts
sein.
Ebenso müssen wir klar Haltung beziehen zu den Kriegen und Konfliktherden dieser
Welt. Wir haben eine historische Verantwortung gegenüber jüdischen Menschen in
Deutschland und anderswo. Da endet unsere historische Verantwortung allerdings
noch lange nicht! #Niewieder darf nicht nur bedeuten #Niewiederhier, sondern es
muss ein klares Bekenntnis zur Unterstützung all derjenigen sein, die
menschenunwürdige Repressionen und Folter erleiden oder gar ausgelöscht werden
sollen. Das bedeutet, dass wir
- die Ukraine endlich im für einen Sieg nötigen Maße unterstützen
- auch uns näherstehende Staaten wie Israel oder die Türkei konsequent und aufs
Schärfste kritisieren sowie angemessene Folgen fordern, solange sie
Völkerrechtsverstöße begehen
- demokratische Kräfte nicht vergessen, die hier in Europa gegen Autokraten
kämpfen
- mehr Hilfe für Vertriebene wie im Sudan oder Äthiopien fordern.
Um hierbei so laut zu sein, dass wir auch gehört werden müssen wir in enger
Zusammenarbeit mit unseren Freund*innen in der FYEG internationales Handeln
einfordern.
Und dafür bitte ich um eure Stimme.
Hoch die Vielfalt der Grünen Jugend,
hoch die freiheitliche Demokratie und
hoch die internationale Solidarität!
