Veranstaltung: | 55. Landesjugendkongress |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 5 Politische Lage |
Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Bayern (dort beschlossen am: 23.04.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.04.2025, 22:04 |
L1: Vor Ort ganz Bayern verändern - Kommunen stärken, Zukunft gerecht & ökologisch gestalten!
Antragstext
Vor Ort ganz Bayern verändern - Kommunen stärken, Zukunft gerecht &
ökologisch gestalten!
Unsere Städte, unsere Dörfer, unsere direktes Lebensumfeld! Kommunalpolitik ist
Politik für unser Zuhause. Wo wir leben, prägt uns. Und nirgendwo sind die Hebel
für Veränderung greifbarer als hier, direkt vor Ort! Also lasst uns unsere
Zukunft selbst in die Hand nehmen. In Bündnissen, auf der Straße, im Grünen
Kreisverband und im Kommunalparlament. Veränderung beginnt mit uns!
Eine Politik, die Kommunen kaputtspart, sie der Klimakrise überlässt, von weißen
Männern für weiße Männer gemacht ist, schließt immer mehr Menschen vom Alltag
unserer Gemeinschaft aus. Das machen wir nicht mit! Wir erstreiten Mehrheiten
für Klimaschutz, weil die Erderwärmung schon jetzt bei uns spürbar ist und nicht
weitergehen darf. Wir kämpfen für bezahlbares Wohnen und guten ÖPNV, weil alle
davon profitieren. Wir kämpfen für lebenswerte Innenstädte, konsumfreie Räume,
vielfältige Kulturangebote und gegen all jene, die Menschenverachtung in unsere
Gesellschaft tragen. Kommunalpolitik von links ist eine Machtfrage um die
Zukunft. Und wir werden sie beantworten! Denn wir wollen grüne Städte und
angebundene Dörfer. Wir wollen eine gute Zukunft, ab jetzt!
So vielfältig wie unsere Gesellschaft ist, sind es auch unsere Kommunen und so
auch unsere Themen für die Kommunalwahl 2026. Mit diesem Antrag legen wir unsere
Grundsätze für eine starke, linke und vielfältige Kommunalpolitik in ganz
Bayern. Für heute, für morgen, für alle!
Lebenswerte Kommunen für Menschen statt graue Aspahltwüste für Autos!
Unsere Innenstädte müssen wieder Orte zum Leben sein. Statt versiegelten
Betonwüsten brauchen wir in immer heißer werdenden Städten und Dörfern kühlende
Maßnahmen. Dafür wollen wir in allen Kommunen einen Hitzeschutzplan, um sich dem
Klimawandel anzupassen. Dazu fordern wir innovative Begrünungskonzepte wie
Fassadenbegrünung an öffentlichen Gebäuden, Sonnenschutz durch Rankenpflanzen
und Bäume, die Menschen Schatten spenden. Grünflächen direkt vor der eigenen
Haustüre dienen als natürliche Klimaanlage in Hitzesommern und Lebensraum für
Insekten. Weil Hitzeschutz auch eine soziale Frage ist, brauchen wir
Sitzmöglichkeiten im Schatten und kostenfreie Trinkwasserbrunnen in der Nähe für
alle, die sich keinen Balkon oder klimatisiertes Homeoffices leisten können.
Flächenentsiegelung, Speichern von Wasser und die Neupflanzung von Bäumen -
Schwammstädte bringen unsere Städte beim Klimaschutz, der Klimaanpassung und dem
Schutz von Extremwetterereignissen voran und gehören deswegen zu einer
zukunftsfähigen Kommune. Gesundheit darf nicht am Wohnort oder Geldbeutel
scheitern. Gerade in ländlichen Regionen, aber auch in Städten merken wir den
Mangel an gesundheitlicher Versorgung. Wir wollen in unsere Städten und Dörfern
die medizinische Versorgung für alle garantieren vom Schwangerschaftsabbruch,
Suchtberatung bis zum Fachärzt*innentermin. Denn eine barrierefreie,
feministische und nahe Gesundheitsversorgung ist ein Grundrecht!
Wohnen muss ein Grundrecht sein, kein Luxus!
Die Mieten explodieren, während Löhne stagnieren – und immer mehr Menschen
können sich das Leben in der Stadt, aber auch zunehmend auf dem Dorf nicht mehr
leisten. Besonders Auszubildende und Studierende müssen einen enorm hohen
Prozentsatz ihres niedrigen Einkommens für ein Dach überm Kopf ausgeben. Wir
setzen uns deshalb für die Schaffung sozialen Wohnraums, gemeinschaftliches
Wohnen, Mietendeckel und die Förderung des genossenschaftlichen Wohnens ein. Die
Kommunen müssen endlich wieder mehr Wohnraum selbst verwalten, statt ihn
privaten Investor*innen zu überlassen. Stadtentwicklung darf sich nicht nur nach
den Interessen der Immobilienlobby richten, sondern muss das Wohl aller im Blick
haben! Leerstand und Spekulation müssen konsequent und schnellstmöglich beendet
werden, denn Wohnraum gehört denen, die ihn brauchen – nicht denjenigen, die
damit Profite machen wollen.
Unsere Antwort auf Wohnraummangel darf nicht Betonwüste heißen! Der Flächenfraß
nimmt uns und nächsten Generationen Grünflächen, Begegnungsorte und Ruheplätze.
Statt immer neuem Bauen in der Fläche fördern wir innovative Sanierungen, den
Bau in die Höhe und die klimafreundliche Neuverwendung von ungenutzten Bauten.
Außerdem schützen wir Wohnungen vor starker Hitze im Sommer, sorgen für
energetische Sanierungen und setzen damit ein klares Zeichen Richtung
Klimaneutralität im Gebäudesektor.
Mobilität für alle - auch im letzten Kaff!
Mobilität ist eines der wichtigsten Grundbedürfnisse der Menschen in der unserer
heutigen Gesellschaft und gerade auch junger Menschen. Dennoch sind noch immer
viele Menschen ausgeschlossen, weil der Bus nur einmal am Tag fährt, das
Tagesticket mehr kostet als Sprit für eine Woche und Radfahren in der Innenstadt
lebensgefährlich ist. Mobilität muss klimafreundlich, geschlechtergerecht und
für alle zugänglich sein. Denn der Verkehrssektor ist einer der größten
Klimakiller in Deutschland und noch immer von Männern für Männer konzipiert. Wer
kein Auto hat oder keine Fahrerlaubnis hat, wird vor allem auf dem Land immer
noch abgehängt. Gute Mobilität bedeutet für uns echte Wahlfreiheit des
Verkehrsmittels, eine sichere Fahrrad- und Fußgänger*innen Infrastruktur und
zuverlässigen sowie günstigen ÖPNV für alle. Trotz des Deutschlandtickets können
sich viele die hohen Kosten für den ÖPNV nicht leisten und auf dem Land fährt an
vielen Orten nur der Schulbus. Wir setzen uns für ein kostenloses Ticket für
Schüler*innen, Azubis und Studierende ein, denn gerade sie sind in ihrem Alltag
auf Mobilität angewiesen. Außerdem fordern wir eine Mobilitätsgarantie in Bayern
mit einer mindestens stündlichen Bus-, Bahn- oder Rufbusverbindung von 5 bis 24
Uhr in jedem Dorf. In den Städten müssen die Bus- und Straßenbahnangebote
ausgebaut werden und damit mensch auch dorthin kommt, braucht es verbesserte
Bahnanbindungen fürs Land und gut getaktete Pendler*innenbusse. Gerade für junge
Menschen fordern wir den Ausbau von Nachtbuslinien, um auch ohne Auto nachts
sicher nach Hause zu kommen. Damit die Kommunen sich das alles leisten können,
muss die bayerische Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern die ÖPNV-
Zuschüsse verdoppeln.
Wichtig für klimafreundliche Mobilität ist auch eine sichere und gut ausgebaute
Radinfrastruktur. In ganz Bayern sollte es ein Netz durchgängiger, bequemer,
sicherer und im Winter eisfreier Radwege geben, auf denen mensch auch auf dem
Land schnell von A nach B kommt. Und in den Städten muss endlich
Flächengerechtigkeit geschaffen werden: Verkehrsraum muss von den Autos auf den
Radverkehr umverteilt werden, damit Radwege breit genug, durchgängig und gut
nutzbar werden, sodass auch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Gleiches gilt
auch für den Fußverkehr: sichere Überwege und barrierefreie, breite Gehwege
müssen Standard werden. Unser Ziel ist es, dass kein Mensch mehr im
Straßenverkehr ums Leben kommt!
Mitmischen statt andere entscheiden lassen!
Junge Menschen wollen über ihr direktes Lebensumfeld mitreden, mitgestalten und
mitentscheiden! Doch wenn das Kommunalparlament ein Durchschnittsalter wie der
Bingoabend im Altersheim hat, dann wird der Sanierungsstau, der Kampf gegen die
Klimakrise und Digitalisierung von Schulen hinten angestellt. Darum ist für uns
klar, dass junge Menschen mitmischen müssen - im Kommunalparlament, durch
Jugendbeteiligungsprojekte und durch Teilhabe am Stadtleben. Wir wollen mit
genügend Befugnissen ausgestattete Jugendparlamente, Beteiligungsforen für junge
Menschen oder Jugendumfragen in allen Kommunen, damit Entscheidungen von und für
alle Bürger*innen verbindlich getroffen werden. Haushaltsverhandlungen dürfen
nicht in Hinterzimmern geführt werden, Sitzungsunterlagen nicht hinter 20 Klicks
versteckt werden und kommunale Daten einigen Wenigen vorenthalten sein. Gerade
auf lokaler Ebene können wir durch mehr Transparenz wie offene
Sitzungsunterlagen und Livestreams von Sitzungen die Beteiligung an Demokratie
stärken. Wir wollen es allen Bürger*innen der Kommunen erleichtern, über die
Verwendung von Geldern durch eigene Bürger*innenhaushalte mitzuentscheiden.
Öffentliche Gelder sollen in die Projekte fließen, die sich Menschen konkret vor
ihrer Haustür wünschen statt in Straßenneubauprojekte, von denen nur private
Investor*innen profitieren.
Dazu gehört auch ein angemessenes Genderbudgeting, das alle Geschlechter
mitdenkt und finanzielle Mittel gerecht verteilt. Vor allem marginalisierte
Gruppe sind in politischen Entscheidungsgremien unterrepräsentiert, da die
Abläufe in Kommunalparlamenten nicht mit ihrem Leben zusammenpassen. Wir sorgen
für inklusive Strukturen, angemessenen Sitzungszeiten und flexible Formate, um
diese Gremien zukunftstauglich zu machen. Unser Ziel ist es Menschen mit Care-
Verantwortung, mit Behinderung, mit Behinderung sowie FINTA*-Personen, queere
Menschen und Arbeiter*innen in Räte zu bringen, damit alle gesellschaftlichen
Gruppen auch eine starke Stimme im Parlament vor Ort haben. Krankenhäuser,
Energieversorgung und Verkehrsbetriebe - das ist kein Spielplatz für private
Profite, sondern Grundversorgung und die gehört in die Hand der Bürger*innen -
darum stellen wir uns gegen Privatisierung dieser Bereiche und stattdessen für
demokratische Mitbestimmung aller Menschen, die von dieser abhängig sind!
Voller Energie Richtung Klimaneutralität!
Kommunen können mit ihren Investitionsentscheidungen einen wichtigen Beitrag zu
einer nachhaltigen und klimaneutralen Zukunft leisten. Dafür muss
Umweltverträglichkeit, Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit und Energieeffizienz
direkt bei der Beschaffung mitgedacht werden. Direkt vor Ort rückt die
Energiewende durch innovative Konzepte wie Fernwärmenetze, Solarförderung und
Bürger*innenenergiegenossenschaften in direkte Reichweite. Damit die
Wärmeversorgung bis 2035 klimaneutral wird, braucht es eine kommunale
Wärmeplanung, die allen Menschen und den Energiebetrieben Planungssicherheit
gibt. Wir sanieren deshalb kommunale Gebäude energetisch, steigen
schnellstmöglich aus fossilen Energien bei der Wärmeversorgung aus und
verpflichten private Haushalte, sich an vorhandene Nah- und Fernwärmenetze
anzuschließen. Das entlastet den Geldbeutel und rettet die Zukunft der nächsten
Generationen!
Renaturierung von Bächen, Mooren und weiteren Biotopen sind ein wichtiges
Mittel, um unsere Natur weiterhin lebensfähig und unsere Heimatorte auch für
folgende Generationen grün zu halten! Natur-, Arten- und Tierschutz gehört zu
unserem täglichen Leben und muss deswegen bei allen Projekten mitgedacht werden.
Naturerfahrungsräume können dabei auf dem Schulhof, im Innenhof des Wohngebäudes
und vor dem Fabrikgelände diesen Zugang erleichtern und verschönern unsere
Kommunen!
Bildung ein Leben lang!
Vom Kindergarten über die Schule, den Ausbildungsbetrieb, die Universität und
den Abendkurs in der Volkshochschule - Bildung zieht sich durch unser gesamtes
Leben und damit auch durch den Alltag in unseren Kommunen. Wir wollen, dass alle
Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft von Beginn an eine chancengerechte
Bildung erhalten. Dafür schaffen wir ausreichend und kostenfreie Plätze in den
Kinderkrippen sowie Kindergärten und -tagesstätten und sichern damit die
Teilhabe für alle Kinder ab dem ersten Moment. Wir wollen diese Einrichtungen
als attraktive Arbeitsplätze stärken, indem wir die Ausstattung verbessern und
Verwaltungsaufgaben an zusätzliches Personal auslagern, damit Pädaog*innen sich
um Kinder statt Aktenberge kümmern können.
Der Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab Herbst 2026 gibt Schulen die Möglichkeit,
sich noch mehr mit außerschulischen Partner*innen wie lokalen Sportvereinen,
Hilfsorganisationen oder sozialen Einrichtungen zu vernetzen und dadurch den
Kindern vielfältige Angebote für gesellschaftliches Engagement und
Freizeittätigkeiten aufzuzeigen statt nur einer verlängerten
Hausaufgabenbetreuung. Außerdem wollen wir multiprofessionelle Teams aus
Sozialpädagog*innen, Therapeut*innen und Schulbegleiter*innen stärken, die
Lehrkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen und Kindern auf ihren Weg durch den
Schulalltag beispielsweise mit psychologischer Betreuung unterstützen. Statt
stinkenden Schultoiletten, Overheadprojektoren und Büchern aus den 90ern wollen
wir einen Raum schaffen, an den sich Schüler*innen gerne aufhalten, sich durch
digitalisierte Lernmaterialien auf ihren späteren Berufsalltag vorbereiten und
über die Gestaltung ihrer Schule mitentscheiden können.
Volkshochschulen leisten wichtige sozial- und integrationspolitische Aufgaben,
um Menschen einen Raum zum lebenslangen Lernen zu geben. Ob das Lernen von
anderen Sprachen, gemeinsames Kochen oder Integrationskurse - die Angebote
bereichern das Leben von Menschen ganz konkret. Daher schützen wir diese
Bildungsorte vor Kürzungen und bauen Angebote sowie Finanzierung aus, damit noch
mehr Menschen profitieren können!
Starke Finanzen und nachhaltige Wirtschaft für unsere Kommunen!
Kommunalpolitik hat zukunftsfähige Konzepte, Pläne auf dem Weg zur
Klimaneutralität und Sozialprojekte für Menschen in Städten sowie Dörfern.
Häufig aber fehlt es an finanziellen Mitteln für die Umsetzung. Jahrelang wurden
unsere Kommunen kaputtgespart, müssen sich mit Altschulden rumschlagen und
können nur das Notwendigste finanzieren. Wenn aber Brücken kurz vorm
Zusammenbruch stehen, Schulwände schimmeln und der Rückbau von städtischen
Buslinien vollzogen wird, dann fühlen sich Menschen zurückgelassen. Finanzstarke
Kommunen stärken gesellschaftliche Teilhabe, die Demokratie und unseren Weg
Richtung gutes Leben für alle! Darum setzen wir uns auf allen Ebenen für die
auskömmliche Finanzierung unserer Kommunen ein und fordern die bayerische
Staatsregierung auf, beim Abbau von Altschulden sowie das Schließen von
Finanzierungslücken einen Beitrag für die Zukunft unserer Kommunen zu leisten!
Statt Ausbeutung von Arbeitskräften und natürlichen Ressourcen bei globalen
Großkonzernen schafft regionale Wertschöpfung häufiger Arbeitsplätze mit
besseren Arbeitsbedingungen vor Ort, sorgt für faireren Handel und ist
nachhaltiger als der Einkauf bei Internetgiganten! Wir unterstützen unsere
Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität und förden eine lokale
Kreislaufwirtschaft durch Konzepte wie Repair Cafés, nachhaltige Firmenstandorte
und die nachhaltige Auftragsvergabe durch Kommunen. Häufig liegen Produkte die
meiste Zeit ungenutzt in Privathaushalten, weshalb wir eine Sharing-Economy
aufbauen, die durch das Tauschen, Teilen, Leihen sowie Mieten das
gemeinschaftliche Nutzen von Gütern fördert und diese damit günstiger,
nachhaltiger und effizienter macht. Der kleine Hofladen um die Ecke, der
Supermarkt im Stadtteil und das Einkaufszentrum in der Innenstadt - wir wollen
den Weg zu notwendigen Lebensmittel und Gütern für alle Menschen kurz halten,
Einkaufsregionen beleben und damit unsere lokalen Strukturen stärken!
Kultur für ALLE, nicht nur für dicke Geldbeutel!
Öffentlichen Raum muss mensch sich leisten können. Denn der Besuch im Café, Kino
oder Museum kostet Geld - Geld, das vor allem vielen jungen Menschen nicht zur
Verfügung steht. Bei Inflation, Mietpreiserhöhungen und fehlender staatlicher
Unterstützung ist der Drink am Abend mit Freund*innen in der Bar nicht mehr
drin. Das ist ungerecht und demokratiegefährdend! Deshalb fordern wir mehr
konsumfreie Räume, in denen Menschen sich treffen, kreativ werden und
austauschen können – ohne Zwang, etwas kaufen oder eine Mitgliedschaft
abschließen zu müssen. Viele kulturelle Orte, alternative Räume und Bars
verschwinden durch steigende Mieten und Profitgier. Kunst und Kultur, ein Ort
zum Weggehen mit Freund*innen müssen für alle zugänglich sein unabhängig vom
Einkommen. Wir kämpfen für den Erhalt und die Förderung von nicht kommerziellen
Kulturprojekten, die unsere Städte und Gemeinden bereichern. Darum erhalten wir
Jugendtreffs sowie Jugendhäuser und schaffen neue Räume für junge Menschen
beispielsweise durch legale Graffitiflächen oder öffentliche Sportplätze auch
ohne Vereinsmitgliedschaft. Wir wollen innovative Konzepte fördern, die auch
neuen Zielgruppen ein vielfältiges Angebot machen, von Clubbing im Museumsfoyer
bis zu historischen Ausstellungen mit Virtual-Reality- Brillen. Vor allem wollen
wir die Nachtkultur fördern, dem Klubsterben entgegentreten und damit jungen
Menschen auch auf dem Land kulturelle Highlights ermöglichen! Wir setzen uns für
kostenlose Veranstaltungsorte, offene Kreativräume sowie geförderte
Kulturangebote ein. Denn diese Räume sind Begegnungsräume zwischen Generationen,
sozialen Schichten und den Menschen in unseren Kommunen, die unsere Demokratie
stärken und den Austausch zwischen allen Bürger*innen ermöglichen!
Teilhabe für alle statt einige Wenige!
Ob Rollstuhlrampen, Leitsysteme oder leicht verständliche Sprache – unsere
Kommunen müssen für alle zugänglich sein! Wir setzen uns für eine konsequente
Umsetzung von Inklusionsmaßnahmen ein, damit alle Menschen am öffentlichen Leben
teilhaben können. Dabei müssen unsere Kommunen als Vorbild vorangehen, indem
öffentliche Gebäude barrierefrei gestaltet werden, Menschen mit Behinderung für
die Arbeit in der Verwaltungen gewonnen werden und auch die Entscheidungen im
Kommunalparlament leicht zugänglich und verständlich für alle sind. Wir schätzen
das Engagement von Ehrenamtlichen durch einen Ehrenamtszuschuss für aktive
Jugendliche, verbessern die Rahmenbedingungen durch attraktive Nutzung von
Örtlichkeiten für Vereine sowie Verbände und schaffen in jeder Kommune eine*n
Ehrenamtsbeauftragte*n. Wer sich für andere einsetzt, soll auch Rückhalt aus der
Politik bekommen - ohne Hürden oder endlose Formulare! Die Integration von
geflüchteten Menschen gelingt am besten direkt vor Ort, wenn sie auskömmlich
finanziert ist und genügend Ressourcen für diese notwendige Arbeit hat.
Dezentrale Unterbringung ist dabei ein Erfolgskonzept, da so die Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben am einfachsten gelingen kann. Die Hindernisse, die die
aktuelle bayerische Staatsregierung dabei immer wieder schafft und diese Art der
Integration erschwert, wollen wir schnellstmöglich auf alle Ebenen aufheben,
damit Integration erfolgreich gelingen kann!
Kein Fußbreit dem Faschismus!
Während Rechtsradikale und Rechtsextreme versuchen die Stimmung mit ihrer Hetze
zu vergiften, lassen wir nicht zu, dass Kommunalparlamente zu Plattformen für
Hass werden, dass rechte Netzwerke die Gesellschaft spalten oder dass sich
faschistische Strukturen ungestört ausbreiten. Wir halten laut, solidarisch und
mit linken Lösungsstrategien in den Kommunen dagegen! Denn Faschismus beginnt
nicht erst mit dem Erstarken der AfD auf Bundesebene und dem Verbreiten
menschenfeindlicher Narrative in Talkshows – er wurzelt direkt in den Kommunen
auf Schulhöfen, in Bars oder im Gemeinderat.
Das bedeutet für uns: klare Kante gegen Hass und Hetze und eine Kultur der
Solidarität statt der Spaltung. Jede Kommune benötigt
Antidiskriminierungskonzepte und -beauftragte mit ausreichend Befugnissen,
Ressourcen und politischem Rückhalt, die niedrigschwellig in jeder Situation
Hilfe anbieten. So wird Diskriminierung egal ob auf dem Schulhof, am
Arbeitsplatz oder im Ehrenamt direkt im Keim erstickt. Wir setzen uns für die
Förderung von Demokratieprojekten ein, die politische Bildung stärken und
Zivilcourage fördern. Dabei sind wir uns bewusst, dass auch Verwaltungen
strukturell diskriminieren und marginalisierte Gruppen benachteiligen. Auch dort
wollen wir mit Workshops, Schulungen und Sanktionierung bei bewusster
Diskriminierung einen Beitrag für eine Verwaltung leisten, die allen Menschen
Hilfe auf Augenhöhe bietet!
Queeres Leben gehört zu Bayern, darum müssen wir es auch sichtbar machen! Wir
fördern Beratungsangebote besonders für junge queere Menschen,
Regenbogenfamilien und Vereine sowie Initiativen. Angebote machen wir leichter
auffindbar, setzen auf gleichberechtigte Sprache und schaffen Stellen für
Gleichstellungs- sowie Queerbeauftragte, die einen aktiven Austausch fördern,
Bildungsarbeit ausbauen und Diskriminierung jeder Art erfassen und
entgegentreten. Antisemitismus darf in keiner Form geduldet werden. Wir
bekämpfen Antisemitismus auf allen Ebenen und stellen uns schützend vor
jüdisches Leben. Wo Faschist*innen marschieren, werden wir laut. Wo Menschen
ausgegrenzt werden, stehen wir an ihrer Seite! Wir wollen Orte schaffen, an
denen alle sicher, sichtbar und selbstbestimmt ohne Diskriminierung leben
können!
Packen wir's direkt vor Ort an - links, jung und gerecht!
2026 wird nicht irgendetwas gewählt - es geht um unsere Orte, unsere Zukunft und
unser Leben direkt vor der Haustür! Als GRÜNE JUGEND Bayern sehen wir die
Kommunalwahlen 2026 als Chance, um Antworten auf die Probleme vor Ort zu geben.
Denn der neue Radweg in der Gemeinde, die Sanierung von Schultoiletten und der
Erhalt des Jugendzentrums vor der Haustür sind unverzichtbar auf dem Weg zum
besseren Leben für alle! Unsere Kreisverbände sind starke Akteur*innen vor Ort,
die zwischen kommunalen Parlament und der Zivilgesellschaft agieren und dabei
für eine links-grüne Politik kämpfen. Gemeinsam wollen wir den Gemeinderat,
Kreistag und Stadtrat in unseren Kommunen jünger, grüner und vielfältiger
machen. Dafür treten wir 2026 überall in Bayern an!
Begründung
erfolgt mündlich
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