B15: David Distel

Ihr Lieben,

als ich 2019 durch die Ukraine gereist bin – ein Land, das schon damals um seine
Zukunft kämpfte – habe ich erlebt, wie greifbar politische Hoffnung sein kann
und wie fragil sie gleichzeitig stets bleibt. Seit der russischen Vollinvasion
ist dieser Kampf zum Sinnbild für etwas Größeres geworden: für die Verteidigung
von Demokratie, Selbstbestimmung, Menschenwürde und Freiheit – in einer Zeit, in
der all das weltweit unter Druck steht.

Auch in Deutschland und im Rest Europas spüren wir diesen Druck. Der Rechtsruck
verschiebt Grenzen des Sagbaren und Machbaren, Klassenkampf von oben verschärft
die soziale Ungleichheit, während die Klimakrise die Lebensgrundlagen von
Millionen zerstört. Wer heute Politik machen will, kann keine dieser Krisen
isoliert betrachten – sie sind Ausdruck derselben Logik: einer Politik, die
Profite über Menschen stellt.

Als Grüne Jugend müssen wir dem eine klare, linke Erzählung entgegensetzen:
eine, die soziale Gerechtigkeit mit ökologischer Verantwortung verbindet,
Feminismus als Klassenfrage denkt und Solidarität international versteht. Wir
müssen die Kämpfe, die in unseren Kommunen, im Land, im Bund, in Europa und
weltweit geführt werden, miteinander verbinden – hoch die (internationale)
Solidarität!

In diesem Verbindenden sehe ich die Kernaufgabe als Länderrats-Delegierter:
verbindend zwischen den vielen, vermeintlich so unterschiedlichen Themen – und
vor allem verbindend zwischen den Ebenen:

Als Teil des Münchner Kreisvorstands durfte ich vier Jahre lang den Aktivismus
der Grünen Jugend vor Ort sehr aktiv mitgestalten, aktuell lerne ich als
Mitglied des GJ Bayern FINTA*- und Geschlechterstrategien-Teams die Landesebene
besser kennen, als Teil verschiedener Orga-Teams bin ich außerdem mittlerweile
gut im Bundesverband vernetzt und als einziger Delegierter der Grünen Jugend zum
Kongress der europäischen Grünen Partei will ich auch eine internationale
Perspektive einbringen. – Mir ist wichtig, dass unsere Gremien nicht zum
Selbstzweck werden, von dem die meisten Mitglieder gar nichts mitbekommen.
Deswegen ist mein Ziel, den Länderrat und die Basis – beidseitig – näher
zusammenzubringen; dementsprechend auch hier schon mal der Aufruf: Sollte ich
gewählt werden, freue ich mich sehr über jede*n, die*der mit Fragen zum oder
Ideen für den Länderrat auf mich zukommt!

Ihr Lieben,

der Druck unter dem Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit gerade stehen ist enorm;
und auch wenn unsere Lebensrealitäten nicht wie die junger Ukrainer*innen vom
Krieg bestimmt sind, spüren wir doch alle tagtäglich diesen immensen Druck in
unserem politischen Alltag. Aber ich bin überzeugt: Wenn wir uns organisieren,
wenn wir Verbindendes statt Trennendes stärken, dann können wir als Grüne Jugend
einen gewaltigen Teil dazu beitragen, endlich wieder Gegen-Druck aufzubauen! –
Laut, links, solidarisch!

Ich würde mich freuen, als euer Deli zum Länderrat Kämpfe und Ebenen zu
verbinden.

Solidarische Grüße
Euer David