B20: Katharina Goller

Mein Name ist Kati, ich besuche momentan die 12. Klasse und bin 17 Jahre alt.
Seit ca 1 Jahr bin ich bei der Grünen Jugend, (versuche) grade mit ein paar
anderen den KV Deggendorf wieder zu gründen und bin seit kurzem Koordinatorin
für das Fachforum Feminismus, Queer und Antirassismus.

Schon als ich klein war, war mir die Natur unglaublich wichtig: Immer draußen,
immer mindestens 10 Steine und kleine Äste in der Hosentasche am Ende des Tages,
meine Stimmung meistens davon abhängig, wie viel Zeit ich im Wald verbracht habe
:)

Als ich irgendwann gesagt bekommen habe, dass unser Ökosystem und Umwelt in
Gefahr sind, war ich schnell auf allen möglichen Demos dabei, auch wenn ich noch
nicht einmal alle komplizierten Demonstrationsrufe fehlerfrei mitsprechen
konnte.

Mein politisches Interesse hat in meiner Kindheit primär mit dem Bereich
Ökologie und Artenvielfalt angefangen, bis ich mit der harten Realität
konfrontiert wurde, dass das ja leider längst nicht unser einziges Problem ist.
Also nach dem Motto: Come for climate activism, stay for social justice.

Weltweit gewinnen rechtsextreme Bewegungen an Einfluss – auch in Europa und in
Deutschland – und vertiefen gesellschaftliche Spaltungen, die demokratische
Grundwerte bedrohen. Gleichzeitig werden feministische Fortschritte in Frage
gestellt, während FLINTA*-Personen weiterhin tagtäglich patriarchaler Gewalt
ausgesetzt sind. Die Klimakatastrophe spitzt sich weiter zu, doch anstatt
entschlossen gegenzusteuern, macht die Regierung das absolute Gegenteil und
ignoriert die Dringlichkeit dieses Problems auf ganzer Linie. Und das macht mir
Angst. Besonders der unglaubliche Hass, die Spaltung unserer Gesellschaft und
diese Unmenschlichkeit, die mittlerweile Selbstverständlichkeit bei Debatten
geworden ist.

Bei alle dem möchte ich U18 und Schüler:innen eine Stimme geben: Mit ihren
Anliegen, Blickwinkeln, aber auch mit ihren Hoffnungen und Ängsten. Von Menschen
in meinem Alter bemerke ich nämlich vor allem auch eines: Die lähmende Angst,
die einen unterbewusst davon abhält, tatsächlich aktiv mitzuwirken. Ich bin erst
seit einem Jahr bei der Grünen Jugend dabei, aber dieses Gefühl, politisch aktiv
zu werden und die Möglichkeit zu haben, Zukunft mitzugestalten, gibt mir
Hoffnung. In dieser kurzen Zeit bis jetzt ist es mir bereits gelungen,
Schüler:innen in meinem Umfeld zu ermutigen, sich auch zu politischem Engagement
zu „trauen“ und somit auch diese politische Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Die Repräsentation von Schülis und U18 ist essentiell, damit wir uns in diesem
Bereich gesehen fühlen, denn diese Bandbreite an unglaublichem Wissen und
Erfahrung, die viele von euch schon mitbringen, kann auf den ersten Eindruck
etwas einschüchternd wirken:) Schüler:innen zu ermutigen und dadurch politisch
zu mobilisieren, ist in Zeiten, in denen das Vertrauen in die Politik vor allem
bei Jugendlichen stetig schwindet, unerlässlich.

Genau deshalb trete als Ersatzdelegierte für den Länderrat an.