| Veranstaltung: | 52. Landesjugendkongress |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP10.5 Delegierte zum kleinen Parteitag von Bündnis 90/Die Grünen (2 Plätze quotiert, 1 FINTA*-platz, 1 offener Platz) + Ersatzdelegierte (2 Plätze quotiert) |
| Antragsteller*in: | Katharina Sparrer (KV Ansbach) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 06.11.2023, 14:57 |
B9: Katharina Sparrer
Bewerbungstext/Selbstvorstellung
Ihr Lieben,
14,6 Prozent für die AfD bei der Landtagswahl, CSU und Freie Wähler erreichen
zusammen 52,8 Prozent. Dieses Ergebnis der Parteien rechts der Mitte von 67,4
Prozent erschreckt, doch Vorboten gab es einige.
Der allgemeine Rechtsruck, den wir aktuell erleben, macht eben nicht plötzlich
vor jungen Menschen Halt.
Die neue Mitte-Studie zeigt, dass die größte Gruppe derjenigen, mit geschlossen
rechtsextremen Weltbild, bei den 18-24-Jährigen liegt. Wie es bei den 16- bis
18-jährigen aussieht, möchte ich mir nicht vorstellen.
Diese Ergebnisse sollten uns eine große Warnung sein – und gleichzeitig mahnen
sie uns dazu, selbstkritisch auf uns selbst und unsere Mutterpartei zu blicken.
Denn gerade viele junge Menschen sind unzufrieden mit der Ampel und speziell
enttäuscht von den Grünen, gerade weil sie so viel von ihnen erwartet hatten.
Während unserer GJ-Bayern Zugtour kam ich mit unserer Kampagne „Bayern, kannst
du gerecht?“ mit sehr vielen unterschiedlichen jungen Menschen ins Gespräch.
„Natürlich macht mir die Klimakrise sorgen“, sagen da viele. Aber noch mehr
sorgen sich um die nächste Miete, um den Wocheneinkauf, weil das Bafög oder die
Ausbildungsvergütung nicht reicht. Viele sorgen sich um ihre eigene Zukunft:
Werde ich mal einen guten Job bekommen? Werde ich es mir leisten können, eine
Familie zu gründen? Werde ich für diese, eine passende und bezahlbare Wohnung
finden? Vom eigenen Haus, dem großen Ziel der Generation vor uns, sprechen viele
gar nicht mehr.
Auf diese Fragen der Jugend finden die Grünen aktuell leider wenig ausreichende
Antworten.
Antworten von Links
In der Zeit Teuerung und der allgemeinen Verunsicherung zeigen die
Wahlergebnisse der Parteien rechts der Mitte nochmal mehr, dass die grüne Partei
und wir als politische Jugendorganisation andere Fragen in den Fokus stellen
müssen; dass wir über die Top Sorge Nummer 1 der Menschen, nämlich die Inflation
sprechen müssen, dass wir über Teilhabe und über Verteilung sprechen müssen,
sowohl bei Macht als auch bei Vermögen und am Ende ehrliche Antworten geben
müssen.
Diese ehrlichen Antworten müssen vor allem starke sozialpolitische
Verbesserungen beinhalten, die Menschen entlasten und materielle sowie
gesellschaftliche Sicherheit schaffen.
Denn der beste Schutz vor Rechts ist immer noch der funktionierende Sozialstaat
und die antifaschistischste Politik ist immer noch die radikal gerechte
Sozialpolitik. Gleichzeitig erwarten wir von der grünen Partei einen klaren
Gegenstandpunkt zum gerade stattfindenden Rechtsruck – auch in der
Migrationsdebatte.
Worauf‘s jetzt ankommt
Wir als GRÜNEN JUGEND sind uns ganz sicher, dass radikale Sozialpolitik bedeutet
umfassende Investitionen im Bildungsapparat zu tätigen, denn 45 Milliarden Euro
Investitionsrückstand sind nicht mehr hinnehmbar und verspielen Bayerns Jugend
die Zukunft und unser Vertrauen bei ihnen.
Gleichzeitig müssen wir in kostenlosen öffentlichen Nahverkehr investieren, denn
dieser schützt nicht nur das Klima, sondern entlastet finanziell alle und führt
gleichzeitig zu mehr Teilhabe aller.
Und weil wir in Bayern seit Jahren einen starken Anstieg der Mietniveaus
beobachten und in urbanen Räumen nur zu oft der Lohn die halbe Miete ist, müssen
wir uns trauen selbstbewusst eine Deckelung der Mieten und ein Ende der
Spekulation mit unserem Wohnraum fordern.
Mehr Sozialstaatlichkeit - und das bedeutet in diesem Fall, ein Ende der
Sparpolitik und mehr Eingriffe in die Wirtschaft - schützt unsere Demokratie vor
ihren Feinden und gibt uns gleichzeitig die Chance auf ein besseres und
gerechteres Morgen.
Mit diesem Wissen sind wir in unsere Kampagne gestartet und haben den ganzen
Sommer über für ein sozial gerechteres Bayern gekämpft.
Als eure Delegierte zum Kleinen Parteitag möchte ich die GJ Bayern und ihre
Analysen auch gegenüber den Grünen auf vertreten.
Wir sehen uns am LJK in München,
eure Kathi
- GJ Vita:
- Seit November 2022: Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Bayern, Seit Mai 2021: Beisitzerin im Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Bayern, Seit September 2020: Beisitzerin der GRÜNEN JUGEND Ansbach, Seit Februar 2020 Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Dinkelsbühl, Februar 2020 Gründung der GRÜNEN JUGEND Dinkelsbühl, Seit 2019 Mitglied der GRÜNEN JUGEND
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- kathisparrer_
