Veranstaltung: | 56. Landesjugendkongress |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 10 Anträge |
Antragsteller*in: | Inklusionsteam (dort beschlossen am: 02.10.2025) |
Status: | Nicht zugelassen |
Verfahrensvorschlag: | Nicht behandeln |
Eingereicht: | 02.10.2025, 23:27 |
X4: Inklusionsstrategie
Antragstext
Präambel
Teilsein – und nicht nur Teilhabe. Teilsein bedeutet, aktiv und gleichberechtigt
in allen Bereichen der Gesellschaft zu leben und zu gestalten. Teilsein
bedeutet, anzuerkennen dass jeder Mensch ein wertvoller Teil der Gesellschaft
ist, der nicht nur nimmt, sondern der auch immer doppelt soviel zurück gibt.
Diese Kultur des Miteinanders, des respektvollen Dialogs und des gegenseitigen
Lernens erfordert eine Veränderung der Haltung und der Wahrnehmung. Auch bei uns
im Verband!
Inklusion wächst mit Erfahrung, und genau wie diese Erfahrung soll auch dieses
Papier wachsen, um uns immer wieder herauszufordern und zu erinnern, dass der
Weg der Inklusion nicht bei Vorschriften für Barrierefreiheitt enden darf. Wir
sind alle gefordert, unseren Teil dazu beizutragen.
Die Inklusionsstrategie der GRÜNEN JUGEND Bayern ist ein erster Schritt, der
jedoch nicht in Stein gemeißelt ist. Sie wird mit der Zeit reifen und sich
weiterentwickeln – genauso wie wir als Verband.
1. Zielsetzung: Inklusion für alle
Die GRÜNE JUGEND Bayern setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein, in der
niemand aufgrund seiner Behinderung benachteiligt wird. Jeder Mensch soll die
Möglichkeit haben, aktiv am politischen, gesellschaftlichen und kulturellen
Leben teilzunehmen. Das bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur als
Teil der Gesellschaft gesehen werden, sondern auch die gleichen Chancen und
Rechte auf aktive Mitgestaltung haben müssen.
2. Förderung der politischen Partizipation
Es ist von zentraler Bedeutung, dass Menschen mit Behinderungen in allen
politischen Bereichen, auf allen Ebenen und in allen Prozessen aktiv
mitgestalten können. Die GRÜNE JUGEND Bayern strebt an, barrierefreie Zugänge zu
politischen Gremien, Veranstaltungen und Entscheidungsprozessen zu
gewährleisten. Alle Mitglieder, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten,
sollen die Möglichkeit haben, Verantwortung zu übernehmen und sich politisch zu
engagieren. Hierzu werden gezielte Programme zur Förderung der politischen
Teilhabe von Menschen mit Behinderungen entwickelt.
3. Barrierefreiheit als Grundvoraussetzung
Die GRÜNE JUGEND Bayern setzt auf Barrierearmut aller Veranstaltungen, Treffen
und Räumlichkeiten. Dies bedeutet nicht nur die bauliche Barrierefreiheit,
sondern auch die Schaffung von barrierefreien Kommunikations- und
Informationsstrukturen. Alle relevanten Informationen werden in Formaten zur
Verfügung gestellt, die für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen
zugänglich sind, wie zum Beispiel in leichter Sprache, Brailleschrift oder in
Audioformaten. Bei der Planung von Veranstaltungen wird stets angestrebt, dass
alle Zugänge, Toiletten und Räume barrierefrei sind und die Teilnehmer*innen
ungehindert teilnehmen können.
4. Barrierefreie Kommunikation und Informationsverfügbarkeit
Die GRÜNE JUGEND Bayern verpflichtet sich, alle Kommunikationskanäle und -
materialien barrierefrei zu gestalten. Dies schließt eine barrierefreie
Webseite, E-Mails und andere digitale Kommunikationsmittel ein. Alle
Veröffentlichungen, wie z. B. Veranstaltungseinladungen, Broschüren und
politische Dokumente, werden in alternativen Formaten wie leichter Sprache oder
Audio zur Verfügung gestellt. Auch bei Veranstaltungen werden
Gebärdensprachdolmetscher*innen und/oder Schriftdolmetscher*innen
bereitgestellt, um die Verständlichkeit für alle Teilnehmenden zu gewährleisten.
5. Bereitstellung von Assistenzleistungen / Awareness
Für Menschen mit Behinderungen, die Unterstützung benötigen, stellt die GRÜNE
JUGEND Bayern bedarfsgerechte Assistenz zur Verfügung. Diese Assistenz kann
beispielsweise in Form von Gebärdensprachdolmetschung, persönlicher Assistenz
oder Hilfsmitteln erfolgen. Es ist wichtig, dass die Unterstützung frühzeitig
organisiert wird, um eine ungehinderte Teilnahme zu gewährleisten. Wir sorgen
dafür, dass keine*r unserer Mitglieder aufgrund fehlender Assistenz von der
Teilnahme ausgeschlossen wird.
6. Stärkung der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen
Die GRÜNE JUGEND Bayern verfolgt das Prinzip „Nichts über uns ohne uns!“ und
setzt sich für die Förderung der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen
ein. Menschen mit Behinderungen sollen ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse
in den politischen Diskurs einbringen können.
Daher werden innerhalb der GRÜNEN JUGEND Strukturen geschaffen, die es diesen
Mitgliedern ermöglichen, sich selbst zu vertreten und aktiv in die politische
Arbeit einzubringen. Sie sollen nicht nur über ihre eigenen Belange sprechen
können, sondern auch in der Lage sein, Entscheidungen auf allen Ebenen der
Organisation zu beeinflussen.
7. Schulungen und Sensibilisierung
Um eine inklusive und barrierefreie Kultur zu etablieren, werden regelmäßig
Schulungen für alle Mitglieder der GRÜNEN JUGEND angeboten. Diese Schulungen
umfassen Themen wie zum Beispiel inklusive Kommunikation, die Bedeutung von
Barrierefreiheit und den Umgang mit Assistenzbedarf.
Ebenso wird die Sensibilisierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
gefördert, sodass alle Mitglieder ein besseres Verständnis für die
Herausforderungen entwickeln können, denen Menschen mit Behinderungen täglich
gegenüberstehen.
8. Bildung eines Inklusionsteams
Die GRÜNE JUGEND Bayern beruft jedes Jahr ein Inklusionsteam, dass die
Mitverantwortung für die Umsetzung der Inklusionsstrategie trägt und als
Ansprechpartner*in für alle Themen rund um Inklusion dient. Diese Personen
arbeiten eng mit den Landesvorstandsmitgliedern sowie den zuständigen
Arbeitsgruppen und Vertretungen zusammen, um die strategischen Ziele umzusetzen
und die Mitglieder zu unterstützen.
9. Öffentlichkeitsarbeit und Stärkung der Wahrnehmung
Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Strategie ist die Förderung einer
positiven Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen sowohl innerhalb der GRÜNEN
JUGEND als auch in der breiteren Gesellschaft. In der Öffentlichkeitsarbeit und
bei Veranstaltungen wird das Thema Inklusion aktiv thematisiert. Die GRÜNE
JUGEND Bayern setzt sich dafür ein, dass Menschenmit Behinderungen nicht nur als
Empfänger*innen von Unterstützungsleistungen wahrgenommen werden, sondern als
wertvolle Akteur*innen, die einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten.
10. Strukturelle Veränderungen innerhalb der Organisation
Inklusion ist nicht nur ein äußerliches Ziel, sondern muss auch tief in die
Strukturen der GRÜNEN JUGEND integriert werden. Die GRÜNE JUGEND Bayern arbeitet
kontinuierlich daran, alle internen Prozesse und Strukturen so zu gestalten,
dass sie inklusiv und barrierefrei werden. Dies umfasst unter anderem die
Überprüfung von Arbeitsabläufen, Kommunikationswegen und Entscheidungsprozessen,
um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt teilnehmen
können.
Umsetzung und Verantwortung
Die Umsetzung dieser Inklusionsstrategie erfolgt auf allen Ebenen der GRÜNEN
JUGEND Bayern. Die GRÜNE JUGEND Bayern verpflichtet sich, alle geplanten
Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, um sicherzustellen, dass
sie den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht werden.
Ein jährlicher Bericht über die Fortschritte und Herausforderungen wird erstellt
und den Mitgliedern sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die GRÜNE JUGEND Bayern arbeitet zudem eng mit anderen Organisationen und
Initiativen zusammen, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
einsetzen, um voneinander zu lernen und gemeinsam eine inklusivere Gesellschaft
zu gestalten.
Begründung
Erfolgt mündlich