Veranstaltung: | 56. Landesjugendkongress |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 6.5 FINTA*-politische*r Sprecher*in (FINTA*-Platz) |
Antragsteller*in: | Leanne Wassom (KV München) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.10.2025, 11:00 |
B5: Léanne Wassom (sie/dey)
Bewerbungstext/Selbstvorstellung
Ihr Lieben,
Als ich mit 7 Jahren von den USA in die oberbayerische Kleinstadt Miesbach zog,
lernte ich früh, was Ausgrenzung bedeutet.
Plötzlich war ich das einzige schwarze Mädchen in der Klasse.
Ich war die Einzige, der ungefragt in die Haare gefasst wurde.
Ich war traurig, dass mich die Jungs nicht so hübsch fanden wie die anderen
Mädchen und überfordert, als ich mich mit 13 Jahren in meine beste Freundin
verliebte.
Mit meinem Umzug nach München wurde vieles besser:
Die Grüne Jugend wurde zu meiner politischen Heimat. Ich durfte im Vorstand
Bildungsarbeit mitgestalten, Demos unterstützen und habe mich im Bundesteam
Antirassismus für stärkere Strukturen eingesetzt, etwa durch Workshops oder
Vernetzungstreffen.
In der Großstadt fand ich Menschen, die aussahen wie ich und sich für eine
gerechtere Welt organisierten.
Doch mein Wunsch geht darüber hinaus:
Jede FINTA*- ob in der Stadt oder auf dem Land - soll echte politische Teilhabe
erfahren.
Dafür möchte ich mich mit meinen Erfahrungen als eure FINTA*-politische
Sprecherin einsetzen.
Dabei liegt mir besonders am Herzen:
Intersektionalität und Empowerment
Feminismus darf niemanden ausschließen.
Nur wenn wir Diskriminierungsformen zusammendenken, können wir Machtverhältnisse
herausfordern.
FINTA*, die z.B. durch Behinderung, Armut oder Rassismus mehrfach benachteiligt
werden, brauchen gezielte Unterstützung. Besonders TINA* Personen müssen
gestärkt werden.
Wir müssen konsequent Barrieren abbauen, um safer spaces zu schaffen, die
Rückhalt geben und verbinden.
Strukturelle Verantwortung
Gesellschaftliche Strukturen prägen uns alle.
Deshalb braucht es klare politische Antworten auf systematische Hürden.
Ob Umverteilung von Care-Arbeit oder queersensible Schulsozialarbeit: Missstände
müssen benannt und verändert werden.
Dazu gehört auch, Machtkritik ernst zu nehmen und Männlichkeit in unserem
Verband zu hinterfragen.
Wir müssen cis Männer weiterbilden, hinschauen und Verantwortung einfordern.
Strukturelle Ungleichheit ist kein Naturgesetz.
Mobilisierung und Zusammenhalt
Ob CSD auf dem Land oder queeres Jugendzentrum - unsere Arbeit lebt vom
gegenseitigen Support.
Ich will vor Ort sein, um unsere politische Praxis weiterzuentwickeln.
Gerade die Kommunalwahl bietet großes Potenzial. Denn Kommunen sind der Ort, an
dem Politik direkt wirkt. Dabei müssen wir FINTA*- Personen aktiv einbinden -
als Wähler*innen, Engagierte und Kandidat*innen.
Das vergangene Jahr war herausfordernd.
Die Mobilisierung gegen CSDs nimmt zu, und Bayerns Staatsregierung würde den
Gleichstellungsbericht am liebsten sofort einkassieren.
Weltweit steigen Queerfeindlichkeit, Faschismus und soziale Spaltung.
Für mich ist klar: Antifaschismus ist immer auch Queerfeminismus!
Ich will nicht nur Repräsentation sein, sondern Strukturen verändern.
Laut, solidarisch und unbequem - für eine Grüne Jugend Bayern, in der sich alle
wohlfühlen. Über eure Unterstützung freue ich mich!
Eure,
Léanne ☆
- Kreisverband:
- München
- GJ Vita:
- Seit 2022 in der GRÜNEN JUGEND; Von 07/2024 bis 10/2024 Bildungsteam GRÜNE JUGEND MÜNCHEN; Von 11/2024 bis 10/2025 Team Antirassismus der GRÜNEN JUGEND; seit 11/2024 Beisitzerin in der GRÜNEN JUGEND MÜNCHEN
- Weiteres Engagement:
- Ehrenamt diversity @ school (05/2024 bis 01/2025)
- Hobbys:
- backen, katzencafé und flohmarkt
- Instagram:
- leanne_mws