Veranstaltung: | 56. Landesjugendkongress |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 10 Anträge |
Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Bayern (dort beschlossen am: 02.10.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.10.2025, 23:05 |
X1: Subkultur statt nur Regierungstheater- Kultur für alle!
Antragstext
Der Kulturpass auf Bundesebene hat gezeigt, dass junge Menschen an kulturellen
Angeboten vor allem im Bereich der Subkultur großes Interesse haben. Das
Projektende ist daher ein herber Schlag für viele junge Menschen, die davor
kostenfrei Zugang zu diesen Veranstaltungen hatten, aber auch für viele
Künstler*innen, die nun auf Einnahmen verzichten müssen. Zudem ignoriert die
bayerische Kulturpolitik seit Jahren das enorme Potenzial subkultureller Räume
für junge Menschen! Während etablierte Kulturformen bereits gute
Fördermöglichkeiten haben, werden alternative Kulturangebote systematisch
benachteiligt. Dabei sind gerade diese Räume für uns junge Menschen essenziell:
Sie sind Orte der Selbstermächtigung, des kreativen Ausdrucks, der politischen
Bildung und besonders sind sie Orte gegen Einsamkeit. Die Subkultur ist nicht
nur ein wesentlicher Teil der kulturellen Identität Bayerns, sondern vor allem
ein Platz für gesellschaftliche Innovation und kritischen Diskurs. Hier
entstehen die kulturellen Impulse von morgen!
Der aktuelle Kulturfonds Bayerns 2025 mit seinen starren Strukturen wird der
Lebensrealität junger Kulturschaffender sowie -erlebenden nicht gerecht. Wir als
GRÜNE JUGEND Bayern fordern eine grundlegende Neuausrichtung der
Kulturförderung, die die Bedürfnisse junger Menschen besser berücksichtigt.
Unsere Kulturpolitik muss die Förderung bewusst auf bisher marginalisierte
Bereiche ausweiten. Dies bedeutet keine Abkehr von der Förderung etablierter
Kulturformen, sondern eine überfällige Demokratisierung des kulturellen
Spektrums. Durch den direkten Austausch mit Akteur*innen der Subkultur können
grüne Politiker*innen nicht nur deren Anliegen besser verstehen, sondern auch
Brücken bauen zwischen verschiedenen kulturellen Milieus. Das trägt zur
gesellschaftlichen Integration bei und stärkt das Vertrauen junger Menschen in
demokratische Prozesse. Mit diesem Antrag fordern wir eine mutige Neuausrichtung
der bayerischen Kulturpolitik, die die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen
anerkennt und fördert!
Dafür fordern wir:
1. Subkulturelle Angebote sollen endlich als gleichwertiger und unverzichtbarer
Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft anerkannt und gefördert werden.
2. Die Einrichtung eines eigenen Förderbereichs "Subkultur und alternative
Kulturformen" mit einem angemessenen Budget, der die Vielfalt junger
Kulturschaffender widerspiegelt.
3. Die Förderkriterien müssen drastisch vereinfacht und so angepasst werden,
dass auch kleinere subkulturelle Initiativen, selbstverwaltete Zentren,
unabhängige Musikfestivals und andere alternative Kulturformate barrierearmen
Zugang zu Fördermitteln erhalten.
4. Mehr Probe- sowie Auftrittsräume, die subkulturellen Künstler*innen ohne
große Barrieren zur Verfügung gestellt werden.
5. Die bayerische Staatsregierung soll sich im Bundesrat für eine Fortführung
des Kulturpasses oder eines vergleichbaren Angebots einsetzen, um jungen
Menschen den Zugang zu kulturellen Angeboten leichter zu eröffnen.
Begründung
Erfolgt mündlich